Knapp 100 sm und 24 Std. ist es von Bequia nach Martinique, denn die Inseln St. Vincent und St. Lucía wollten wir rechts liegen lassen.



Es war auch nicht gerade einfach, denn zwischen den Inseln wehte ein Wind mit Böen von 15-35 kn. Dafür gab es absolute Flaute auf der Westseite der Inseln St. Vincent und St. Lucía, sodass wir diese Strecken motoren mussten. Die Wellen von 1, 90 bis 2,50 m taten ihr übriges und ließen mich mal wieder mit Seekrankheit flach liegen.

Doch das hinderte Stefan nicht die Angel auszuwerfen. Und tatsächlich nach einiger Zeit (wir hatten sie schon fast vergessen) zogen wir ein großen Mahi, Mahi aus dem Wasser. Nachdem der seinen tödlichen Messerstoß ins Herz bekommen hatte, began dieser Fisch so dermaßen an zu zabbeln, dass das ganze seitliche Deck voll Blut bespritzt wurde. Auf dem Boot sah es aus wie nach einen Massaker und Stefan meinte in diesem Moment, dass er eigentlich NICHT mehr angeln wollte. Aber was soll’s. Der Fisch wurde zerteilt und gekühlt und ich sah uns schon wieder 5 Tage hintereinander Fisch essen😏.
Doch war das nicht genug…mitten in der Nacht ging unser Bilgenalarm an. Wir hatten jede Menge Wasser in der Bilge. Somit ging ich in die Nachtwache und Stefan auf die Suche nach dem vermeintlichem Leck.
Von der Mitte des Schiffs bis ganz nach vorne zum Bug suchte er, hatte schon Sorge das am Bugstrahlruder etwas nicht in Ordnung wäre aber der eigentliche Übeltäter war ein neuer Kabelkanal, der zur elektrischen Ankerwinsch führte und zwar abgedichtet wurde aber trotzdem noch Spielraum für das Wasser ließ, welches sich nach jedem eintauchen in die Wellen im Ankerkasten sammelte. Nun denn, es wurde neu abgedichtet und weiter ging es Richtung Martinique.
Am nächsten Morgen lag diese Insel vor uns. Unsere Abdrift hatte uns nur leider zu weit westlich zum Diamant – Rock getrieben, wir mussten aber nach St. Anne das doch eher östlich lag. Nun hieß es gegen Wind, Welle und Strömung an. Für eine Strecke von knapp 8 sm benötigten wir 4 Std. Mit kreuzen und Motoren mit 0,9 – 1,5 kn und irgendwann kamen wir dann endlich in der großen Ankerbucht von St. Anne an.



Unser Budyboot die Adel lag schon hier und lootste uns in deren Nähe. Und auch unser Freunde von der Minna kamen in der Nacht an. Und am nächsten Tag ging es zusammen an Land zum einklarieren. Ein kleines Bistro namens Bou Bou mit einem Nebenraum und einem Computer war dafür vorgesehen. Wir haben weder einen Antigentest noch irgendwelche Papiere vorlegen müssen. Selbst ist hier der Mann/Frau. Die gewünschten Daten wurden eingegeben, das Datenblatt ausgedruckt, am Tresen 3€ bezahlt, eine Cola getrunken, fertig waren wir und weiter ging es den Ort erkunden.
St. Anne ist ein kleiner, gemütlicher Ort mit einigen Souvenierläden, kleinen Supermärkten und Restaurants. Die Strände sind lang und traumhaft schön. Hier haben wir mit unseren Segelfreunden auch ein kleines aber feines Barbeque zelebriert und dabei unseren gefangen Fisch gegrillt.








Für viele ist die Insel Martinique die Erste die direkt nach einer Atlantiküberquerung angelaufen wird. Hier ist alles etwas einfacher und bequemer. Alles was man braucht, von Lebensmitteln, Ersatzteile, Wasser uvm. gibt es hier auf dieser Insel meist in direkter Nähe. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Segler hier für Wochen verweilen um sich zu erholen und Reparaturen vorzunehmen. Dementsprechend sind die Buchten St. Anne und Le Marin auch sehr voll. Die Wasserqualität im Meer in Le Marin dann aber auch nicht gerade schön. Also vom Boot aus ins Wasser zu springen eher nicht geeignet zumal es auch eine starke Strömung gab die direkt aufs offene Meer zieht. Aber jede Menge Wracks und alte, verlassene Schiffe gab es hier.




2 Wochen wollten wir hier bleiben, denn Chris mein Sohn kam mit Sarah seiner Freundin zu Besuch. Allerdings hatten sie ein Hotel gebucht in St. Luce, relativ in der Nähe von Le Marin.
Doch bevor die beiden kamen, wollten wir schon vorher etwas die Insel erkunden. Dafür sind wir in die Bucht von Le Marin weitergezogen. Direkt am Ufer ist ein Supermarkt mit eigenem Dinghy-Steg. Somit könnten wir unsere Einkäufe von Einkaufswagen direkt ins Beiboot verfrachten, komfortabler ging es nicht. In der Marina gab es die Sanitäranlagen gratis auch für die Ankerlieger. Bis auf die bereits erwähnte Wasserqualität im Meer, war hier alles super.



Wir buchten ein Mietwagen, fuhren damit in die Hauptstadt Fort-de-France…














… fuhren durch die Bergwelt Martinique’s und wanderten zu einem Wasserfall.




Sobald Sarah und Chris ankamen, konnten wir ihnen daher schon einiges zeigen. Ob es nun der Strand von St. Anne…



oder der Plage des Salines im Osten…





Oder das schnorcheln im Riff, der Botanische Garten Jardín de Balata waren.



















Hier hatten wir tatsächlich kurz das Problem mit unserem Covidpass. Man wollte uns nicht reinlassen obwohl wir unseren digitalen Impfpass mit den jeweiligen Impfungen hatten. Doch nach langen Diskussionen klappte es dann doch. (Aufgrund dessen sind wir am nächsten Tag gleich zum Hospital und hatten innerhalb einer Stunde unsere 2 Boosterimpfung und waren für alles weitere gewappnet).


Oder die außergewöhnliche Wanderung durch einen dunklen Tunnel, engen Pfaden, über Baumwurzel, Felsen, schlammigen Böden und direkt durch den Bach wartend bis hin zu den atemberaubenden Wasserfällen Les Cascades de Didier.











All das waren unvergesslichen Erlebnisse für die Beiden. Auch wenn das Wetter ab und an einige Regengüsse mitbrachte, waren die Sonnentage einfach schön und vor allem die Sonnenuntergänge an der Plage des Salines, einfach traumhaft.



Doch die Tage zogen viel zu schnell vorbei und der Abschied naht. Den Geburtstag von Chris wollten wir nach einem ausgiebigen Strandtag noch mit einem Abendessen krönen, doch leider war es ein Sonntag und in der Regel sind alle Geschäfte und auch Restaurants Sonntagabend geschlossen. Nach einer langen Suche und einiger Fahrerei blieb uns nur die Marina übrig. Doch hier wurden wir im Restaurant L’Annexe echt überrascht. Hier gab es ein Menü in dem man sein Fleisch auf einem heißen Stein selber grillen konnte. Für Sarah, gab es Gemüse und für uns Fisch und Geflügel. Es war nett anzusehen und auch sehr lecker. Somit war der Abschluss von Chris Geburtstag auch ein schöner.



Nachdem wir die Beiden zum Flughafen gebracht haben und uns verabschiedet hatten, blieben wir noch 2 Tage bevor wir weiter in den Norden der Insel nach St. Pierre segelten.
St. Pierre wurde 1902 von einem verheerenden Vulkanausbruch völlig überrascht und fast komplett ausgelöscht. Ca.28.000 Menschen wurden von einer Glutwolke überrollt, nur 3 Leute überlebten dieses Inferno. Später fand man heraus, dass es viele Signale im Vorfeld gab, die einfach ignoriert wurden. Heute zeigen viele Ruinen und ein interessantes Museum von dieser Vergangenheit.






Vom Strand aus hatten wir einen guten Blick auf diesen Vulkan Mont Pelé. Seine westliche Seite wurde durch eine Explosion gesprengt und gab somit der Glutwolke freien Lauf.



Ansonsten ist der Ort St. Pierre ein kleiner, beschaulicher Ort mit einem großen Ankerfeld. Mehrere Strände mit schwarzen Sand säumen die Küste. Täglich gibt es am Marktplatz einen Obst-und Gemüsemarkt.







Außerhalb des Ortes gibt es die Rumdestillerie Depaz. Hier könnte man ungehindert alles anschauen, den Weg vom Zuckerrohr bis zum fertigen Rum beobachten und an eine Testung teilnehmen.










In der Bar PM Alsace-Caraïbes, in der Nähe des alten Handelskontor konnten wir wieder selber an einen Computer und für 3€ ausklarieren. Da wir weiter nach Dominica wollten mussten wir uns noch einen Antigentest besorgen. Den gab es kostenfrei in der hiesigen Apotheke. Wir kauften noch schnell Obst und Gemüse ein, trafen unsere Freunde von der Manatee, tranken noch eine Cola und dann ging es auch gleich weiter Richtung Dominica.

