St. Martin/St. Maarten…die Insel der 2 Nationen

Von Barbuda nach St. Martin waren es knapp 81 sm. Da wir im Hellen ankommen wollten fuhren wir von Barbuda bei Sonnenuntergang den 09.Mai 2022 los. Aufgrund schwachem Wind waren wir tatsächlich 21 Std. unterwegs.

Mitten in der Nacht bekamen wir Besuch von einem Seevogel. Der sich bis zum Morgengrauen bei uns auf dem Großbaum ausruhte. Doch flog er nicht in die Richtung wohin der Wind ihn wehte und somit in die Nähe zum Land sondern zurück in Richtung Barbuda. War ihm wohl am liebsten gegen den Wind anzufliegen.

Gegen Mittag erreichten wir unseren Ankerplatz in der Marigot Bay auf der französischen Seite von St. Martin.

Diese Insel wird von 2 Nationen geführt. Der südliche Teil gehört zum niederländischen Königreich aber ist selbständig und der andere Teil zu Frankreich und somit auch zur EU. 1648 wurde diese Insel geteilt. Einer Legende nach einigten sich Frankreich und die Niederlande, die Insel in zwei Territorien zu teilen, indem sie 2 Läufer der jeweiligen Staaten Rücken an Rücken stellten, die dann um die Insel an der Küste entlang laufen sollten. Dort wo sie sich trafen wurde die Grenze gezogen. Der Franzose lief wohl mehr Meter als der Niederländer und somit bekamen die Franzosen mehr Fläche. Noch heute munkeln die Einheimischen, dass die Franzosen dem Läufer der Niederlande Gin statt Wasser in die Wasserflasche mitgaben und er somit langsamer wurde. Zumindest finden wir diese Möglichkeit einer Grenzteilung wesentlich friedlicher als die hiesige Kriegsführung.

Wir blieben 2 Wochen lang in dieser Bucht. Hatten viele Bootsarbeiten zu erledigen. Auf dieser Insel gibt es jede Menge Bootsausrüster die uns mit allem versorgen konnten was wir benötigten.

Ab und an fuhren wir mit dem Dinghy oder mit dem Bus die lange Strecke zum niederländischen Teil der Insel um Freunde zu treffen die dort einklariert hatten.

Der niederländische Teil ist etwas touristischer, da sie auch den Flughafen direkt vor dem Maho-Beach haben. Ein Anziehungspunkt, da die Flugzeuge direkt über den Köpfen der Touristen flogen und beim Start eben diesen ein kostenloses Sandpeeling boten.

Der französische Teil ist noch etwas heruntergekommender. Es gibt noch viel Ruinen vom letzten Hurrikan Irma 2017 der ziemlich viel auf dieser Insel zerstörte. Und man sah eindeutig den Unterschied zwischen den Nationen. Die niederländische Seite hatte Subventionen erhalten und haben somit vieles wieder aufbauen können.

Vor allem in der Lagune und an den alten Anlegestellen lagen noch unzählige Wracks die bisher nicht geborgen wurden.

Im französischen Teil ist das einkaufen erheblich günstiger und somit war es auch nicht verwunderlich, dass wir unseren Großeinkauf für unsere Weiterreise auf diesen Teil der Insel machten. Dieser wurde uns sogar direkt an den Steg gebracht.

Hier trafen wir auch auf unser Schwesterschiff, die etwas größere „Rantje“. Da unsere Schiffstypen eher in der Nordsee zu finden sind, war es für uns eine riesige Überraschung diesen seltenen Schifftyp gerade hier am selben Ort in der Karibik zu treffen. Alles im Allem war es eine entspannte Zeit und wir genossen die Ruhe auch wenn die Bucht voll von Seglern war.

Bis auf einen Tag…wir waren gerade vom niederländischen Teil nach Hause zum Boot gekommen und es war dunkel. Stefan bekam eine WhatsApp von unseren Freunden der „de Norderzoon“. Eine fremde Yacht hatte zu driften begonnen, es war keiner auf dem Boot. Ein italienisches Crew hat dies aber gesehen und versuchte nun seinerseits auf diese driftende Yacht zu kommen um einen Zusammenstoß mit unserem Boot zu verhindern. Sie traf trotzdem unseren Bug, verbog aber den eigenen Geräteträger. Da wir ein hohen Bug haben und dieser aus Stahl ist, bekam Thetis nichts ab.

Und die Italiener hatten es irgendwie geschafft das Boot wegzuführen und etwas abseits zu ankern.

Erst später bemerkten wir das die Eigner des abgefriffteten Schiffes klammheimlich mit ihrem Boot die Bucht in der Nacht verließen und sich nicht bei uns oder deren Schiffsretter entschuldigen bzw. bedankten.

Am nächsten Tag bedankten wir uns bei den Italienern, die noch dazu große Youtuber sind (@whensailing) und freuten uns, dass Thetis bei diesem Zusammenstoß keine Blessuren abbekommen hat. Und natürlich bei unseren Freunden die unser Boot erkannt hatten und uns informiert haben.

Die Insel St. Martin/St. Maarten ist für viele der Absprungspunkt um wieder nach Europa zu segeln. Nicht nur weil man gut Proviantierung kann, sondern von hier aus kann man ein günstiges Fenster abwarten um direkt zu den Azoren zu segeln ohne den Winkel zu verändern um auf Barmuda einen Zwischenstopp einzulegen.

Für uns bedeutete es dann auch Abschied von einigen Seglerfreunden zu nehmen. Ob nun Peter von der „Mizar“ oder Franz und Janine von der „Emma“ . Beide hatten sich 1 Jahr Zeit für diese Runde genommen. Wir dürfen allerdings noch ein weiteres Jahr die Karibik erkunden.

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