British Virgin Islands (BVI’s)…ein tolles Segelrevier

Eigentlich wollte ich nicht zu den BVl’s. Haben wir doch einige ziemlich negative Dinge gehört…wenn man die strengen Regeln dort nicht genauestens einhält, kann es teuer werden. Doch hörten und lasen wir auch, dass diese Inselgruppe ein Segelparadies mit tollen Inseln sein soll.

Nun denn…wir entschieden uns vorsichtig zu sein und trotzdem hin zu segeln. Von St. Martin /St. Maarten waren es nur 90 sm. Um 16.30 Uhr fuhren wir in Richtung Westen. Der Wind kam mit 12 Knoten von Nordost und somit hatten wir guten Wind von schräg hinten (Raumschot).

Am frühen Vormittag kamen wir an den ersten Inseln der Bvi’s vorbei und gegen Mittag erreichten wir die Hauptinsel Tortola. Direkt vor der Hauptstadt Road Town gibt es einen Ankerplatz den man für das erste Ankommen nur im linken Bereich und vor dem Hafenamt nutzen durfte. Aus Erzählungen hatten wir erfahren, dass es bis zu 2.500$ kosten kann, wenn man am falschen Platz liegen sollte.

Direkt nach dem wir unseren Anker am richtigen Ort platziert hatten, ging es zum einklarieren. Diese Prozedur ist immer überall anders. Bei manchen Insel macht das alles nur eine Person und hier gab es nun wieder mal 4. Healthcare, Immigration, Zoll und dann der Hafenmeister. Manche von Ihnen waren sehr streng bis unfreundlich und manche sehr hilfsbereit.

Nach 2 Std. waren wir aus dem Gebäude raus. Hatten für alles „nur“ 80$ zahlen müssen und waren froh, dass es vorbei war.

Als nächstes mussten wir uns eine Simkarte besorgen. Nach langem Suchen hatten wir endlich einen Laden und eine passende Simkarte gefunden. Bezahlt wurde mit der Kreditkarte. Doch dass klappte wohl nicht, der Zahlvorgang wurde wohl abgebrochen (zumindest lt. der Verkäufererin! Sie zeigte uns auch den Abbruch). Doch wir hatten nicht genug Dollar dabei. Also eine Bank gesucht und Dollar abgehoben und dann wieder zurück. Die Simkarte sollte 40$ kosten und das zahlten wir dann auch in Bar. Wochen später haben wir dann feststellen müssen, dass die 40$ von der Kreditkarte doch abgebucht waren, doch da waren wir dann schon auf Bonaire und hatten keine Möglichkeit mehr. Das scheint wohl eine Masche zu sein. Seit dem sind wir mit der Kreditkarte sehr vorsichtig geworden.

Nachdem wir dann, für uns alle wichtigen Themen erledigt hatten, lichteten wir wieder unsere Anker und segelten rüber zur Insel Peter Island.

Die British Virgin Islands sind, genauso wie die Amerikanischen Virgin Islands, eine Ansammlung von Inseln (die meisten) vulkanischem Ursprungs. Die BVI’S sind ein Atoll von ca. 60 Inseln wovon 16 bewohnt sind. Die Hauptstadt ist Road Town und liegt auf der größten Insel Tortola. In der Vergangenheit haben viele Länder um diese Inselgruppen gekämpft. Doch schließlich kauften die Amerikaner den dänischen Teil für 25 Millionen Dollar, worauf die Briten (mit dem anderen Teil der Inseln) gute Beziehungen zu den Amerikanern pflegten, den US-Dollar einführten und die Inseln schließlich zum Wohlstand führten.

Nun wieder zurück zu uns… Peter Island ist eine Privatinsel. In einer kleinen Bucht war es uns erlaubt zu ankern und auch im diese zu wandern. Wir entdeckten eine Ruine einer alten Farm oder Fabrik. Genossen das warme, blaue Wasser, sahen Schildkröten und so einiges andere auch unter Wasser.

Mit unseren Segelfreunden der SY Tina und der SY Enfant Terrible genossen wir ein Barbeque am Strand und entspannten so ein paar Tage bis wir zur nächsten Insel hüpften.

Norman Island…hier ankerten wir in der Nähe von Willy T einem, nach Piratenmotiv gebauten, Boot, das als Restaurant-, Bar- und auch Partyboot bezeichnet wird. Jeden Abend gab es dort laute Musik, die aber um 22.00 Uhr meist schon wieder aufhörte. Direkt neben unserem Boot habe ich auch das erste Mal beim Baden ein wunderschönes Video von einer Wasserschildkröte machen können. Wir haben uns die Grotten von Treasure Point schnorchelnder Weise angeschaut. Die verschiedenen Farbschattierungen der Grotten waren schon sehr beeindruckend. Nach 3 Tagen hoben wir wieder den Anker um nach Virgin Gorda zu segeln.

Doch diesmal mussten wir gegen den Wind an. Das hieß kreuzen und das mit vielen Schlägen. Für eine Strecke von nur 15 sm benötigten wir tatsächlich 8 Std. Unsere Freunde von der SY Tina sind 2 Std. später losgesegelt und haben uns tatsächlich noch überholt. Tja…Thetis segelt nicht gern mit Wind von schräg vorn. Wir sind aber wenigstens im Hellen ankommen 😅.

Virgin Gorda ist sehr bekannt wegen seiner großen Felsformationen am Strand. Oft wird diese Insel mit den Seychellen verglichen. Riesige, runde, tonnenschwere Granitfelsen bilden Gassen und Höhlen in den es ganz besondere Lichtverhältnisse gibt. Ideale Fotomotive. Und die Strände sind eine Traum aus warmen, weichen Sand.

Hier trafen wir auch wieder auf Brigitta und Hannes vom Katamaran „Marianoa“. Und so mancher Sundowner würde mit ihnen und der Crew der SY Tina zelebriert.

In der Stadt Spanish Town gab es mehrere kleine Läden in denen wir so manches kaufen konnten, allerdings zu horrenden Preisen. Da wir Trinkwasser von der Marianoa bekommen konnten (sie hatten einen Watermaker, dankeschön), mussten wir uns mit den großen Kanistern nicht abschleppen. Unser Abwasch- und Kochwasser hatten wir uns noch in St. Martin am Tanksteg in unsere 2 x 125 l Tanks aufgefüllt. Diese langen für ca. 2,5 Wochen. Da wir keine Dusche haben und unsere Toilette mit Seewasser spülen, hielt diese Menge relativ lange. Wäschewaschen nicht eingerechnet.

Bevor wir diese Reise gestartet hatten, hatte ich noch einen Kurs „Medizin auf See“ absolviert. Im Seminar bekamen wir am Ende eine Liste von Medikamenten die wir an Bord führen sollten. Ein sehr teures Unterfangen, denn um alles zu besorgen, müsste ich erst mit unserem Hausarzt um deren Wirkung, ggf. Gefahren und Besorgungsart sprechen.

Unser Medikamentenkoffer hat einen Inhaltswert von über 1000€. Von normalen Erkältungsmedikamenten bis hin zu Infusionslösungen, Spritzen und Betäubungsmittel ist alles drin. Natürlich auch einige verschiedene Antibiotika.

Bei einem Besuch der Behörden die wir für unsere spätere Ausklarierung benötigten musste Stefan etwas klären und ich wartete im Besucherraum auf ihn. Da viel mir ein großes Schild ins Auge. „die Einfuhr von Antibiotika ist verboten und wird mit Haft und Geldbußen geahndet“ .

Mir lief der Schweiß den Rücken runter, wusste ich doch, wie viele wir doch von den Päckchen bei uns hatten.

Zwei Tage später fuhr die Wasserpolizei an uns vorbei und…Ich bin ja ein höflicher Mensch…winke denen freundlich zu. Und was macht das Boot? Es macht kehrt fährt längsseits an uns ran. Wieder einmal musste ich meine Unruhe runterschlucken, mir nichts anmerken lassen. Stefan, natürlich die Ruhe selbst…echt, ich bewundere ihn dafür…fragte was die Herren möchten. Und da war ich dann froh, dass noch Covid Zeit war. Die Männer wollten nur unsere Papiere sehen, reichten auch nur einen Fischkäscher rüber um jeglichen Berührungen aus dem Weg zu gehen. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn die an Bord gekommen wären. Ich werde es in Zukunft vermeiden den Coast Guards zu winken.

Virgin Gordo ist mit seinen Stränden und den riesigen Granitfelsen so bekannt, dass auch viele reiche Menschen mit ihren Luxusyachten mal eben aus Amerika rüberkommen. Eine Yacht davon hatte sogar 4 Beiboot in verschiedensten Größen. Sowie einen Helikopter, der dann tatsächlich auch mal einen hin und her flog.

An einem Tag…wir kamen gerade von einer kleinen Wanderung…trafen wir einen Mann, der uns nach dem Weg fragte. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er der Geschäftsführer des familienbetriebenen Unternehmens JackLink’s ist. Eine Firma die Trockenfleisch herstellt und in Deutschland vor einiger Zeit Bifi aufgekauft hat. Wir erzählten ihm unsere Geschichte und er etwas von sich. Er war absolut nett und freundlich überhaupt nicht abgehoben. Er fand unsere Begegnung so nett, dass er uns am gleichen Tag einige seiner Produkte zum probieren mitgab. Im übrigen waren es sehr leckere Sorten.

Die Tage gingen so langsam hin. 12 Tage blieben wir insg. auf den BVl’s. Viel zu kurz, doch wir mussten aus der Hurrikanzone raus und runter zu den ABC-Inseln und dort wartet auch jemand von uns.

Ich muss sagen, dass die BVI’S uns sehr beeindruckt haben und wir es bedauern, dort nicht länger geblieben zu sein. Doch Bonaire rief uns zu sich…

St. Martin/St. Maarten…die Insel der 2 Nationen

Von Barbuda nach St. Martin waren es knapp 81 sm. Da wir im Hellen ankommen wollten fuhren wir von Barbuda bei Sonnenuntergang den 09.Mai 2022 los. Aufgrund schwachem Wind waren wir tatsächlich 21 Std. unterwegs.

Mitten in der Nacht bekamen wir Besuch von einem Seevogel. Der sich bis zum Morgengrauen bei uns auf dem Großbaum ausruhte. Doch flog er nicht in die Richtung wohin der Wind ihn wehte und somit in die Nähe zum Land sondern zurück in Richtung Barbuda. War ihm wohl am liebsten gegen den Wind anzufliegen.

Gegen Mittag erreichten wir unseren Ankerplatz in der Marigot Bay auf der französischen Seite von St. Martin.

Diese Insel wird von 2 Nationen geführt. Der südliche Teil gehört zum niederländischen Königreich aber ist selbständig und der andere Teil zu Frankreich und somit auch zur EU. 1648 wurde diese Insel geteilt. Einer Legende nach einigten sich Frankreich und die Niederlande, die Insel in zwei Territorien zu teilen, indem sie 2 Läufer der jeweiligen Staaten Rücken an Rücken stellten, die dann um die Insel an der Küste entlang laufen sollten. Dort wo sie sich trafen wurde die Grenze gezogen. Der Franzose lief wohl mehr Meter als der Niederländer und somit bekamen die Franzosen mehr Fläche. Noch heute munkeln die Einheimischen, dass die Franzosen dem Läufer der Niederlande Gin statt Wasser in die Wasserflasche mitgaben und er somit langsamer wurde. Zumindest finden wir diese Möglichkeit einer Grenzteilung wesentlich friedlicher als die hiesige Kriegsführung.

Wir blieben 2 Wochen lang in dieser Bucht. Hatten viele Bootsarbeiten zu erledigen. Auf dieser Insel gibt es jede Menge Bootsausrüster die uns mit allem versorgen konnten was wir benötigten.

Ab und an fuhren wir mit dem Dinghy oder mit dem Bus die lange Strecke zum niederländischen Teil der Insel um Freunde zu treffen die dort einklariert hatten.

Der niederländische Teil ist etwas touristischer, da sie auch den Flughafen direkt vor dem Maho-Beach haben. Ein Anziehungspunkt, da die Flugzeuge direkt über den Köpfen der Touristen flogen und beim Start eben diesen ein kostenloses Sandpeeling boten.

Der französische Teil ist noch etwas heruntergekommender. Es gibt noch viel Ruinen vom letzten Hurrikan Irma 2017 der ziemlich viel auf dieser Insel zerstörte. Und man sah eindeutig den Unterschied zwischen den Nationen. Die niederländische Seite hatte Subventionen erhalten und haben somit vieles wieder aufbauen können.

Vor allem in der Lagune und an den alten Anlegestellen lagen noch unzählige Wracks die bisher nicht geborgen wurden.

Im französischen Teil ist das einkaufen erheblich günstiger und somit war es auch nicht verwunderlich, dass wir unseren Großeinkauf für unsere Weiterreise auf diesen Teil der Insel machten. Dieser wurde uns sogar direkt an den Steg gebracht.

Hier trafen wir auch auf unser Schwesterschiff, die etwas größere „Rantje“. Da unsere Schiffstypen eher in der Nordsee zu finden sind, war es für uns eine riesige Überraschung diesen seltenen Schifftyp gerade hier am selben Ort in der Karibik zu treffen. Alles im Allem war es eine entspannte Zeit und wir genossen die Ruhe auch wenn die Bucht voll von Seglern war.

Bis auf einen Tag…wir waren gerade vom niederländischen Teil nach Hause zum Boot gekommen und es war dunkel. Stefan bekam eine WhatsApp von unseren Freunden der „de Norderzoon“. Eine fremde Yacht hatte zu driften begonnen, es war keiner auf dem Boot. Ein italienisches Crew hat dies aber gesehen und versuchte nun seinerseits auf diese driftende Yacht zu kommen um einen Zusammenstoß mit unserem Boot zu verhindern. Sie traf trotzdem unseren Bug, verbog aber den eigenen Geräteträger. Da wir ein hohen Bug haben und dieser aus Stahl ist, bekam Thetis nichts ab.

Und die Italiener hatten es irgendwie geschafft das Boot wegzuführen und etwas abseits zu ankern.

Erst später bemerkten wir das die Eigner des abgefriffteten Schiffes klammheimlich mit ihrem Boot die Bucht in der Nacht verließen und sich nicht bei uns oder deren Schiffsretter entschuldigen bzw. bedankten.

Am nächsten Tag bedankten wir uns bei den Italienern, die noch dazu große Youtuber sind (@whensailing) und freuten uns, dass Thetis bei diesem Zusammenstoß keine Blessuren abbekommen hat. Und natürlich bei unseren Freunden die unser Boot erkannt hatten und uns informiert haben.

Die Insel St. Martin/St. Maarten ist für viele der Absprungspunkt um wieder nach Europa zu segeln. Nicht nur weil man gut Proviantierung kann, sondern von hier aus kann man ein günstiges Fenster abwarten um direkt zu den Azoren zu segeln ohne den Winkel zu verändern um auf Barmuda einen Zwischenstopp einzulegen.

Für uns bedeutete es dann auch Abschied von einigen Seglerfreunden zu nehmen. Ob nun Peter von der „Mizar“ oder Franz und Janine von der „Emma“ . Beide hatten sich 1 Jahr Zeit für diese Runde genommen. Wir dürfen allerdings noch ein weiteres Jahr die Karibik erkunden.

Barbuda…und seine schönen Strände

Nach Barbuda war es nur ein Katzensprung. 22 SM mit halben Wind und das in 5 Std. war kein Problem.

Direkt vor dem Princess Diana Beach ließen wir unseren Anker ins Wasser fallen und schon vom Boot aus war der Anblick atemberaubend. Sofort ab ins Wasser und zum Strand schwimmen, dass war das erste was wir taten.

Ein Strand so makellos und das Wasser blau und kristallklar…unglaublich.

Im letzten Strandabschnitt sahen wir eine Strandbar, die wollten wir besuchen und etwas trinken. Also begaben wir uns am späten Nachmittag, diesmal mit unserem Dinghy, wieder an den Strand und wanderten los.

Einige Schilder ließen uns stutzig werden…nur die ersten 5 m, vom Wasser aus gesehen, waren erlaubt zu betreten. Der restliche Strand war für Gäste oder Eigentümer der neuen Häuser und Luxuszelte vorgesehen.

Na ja, nicht schlimm, wir wollten eh am Wasser entlang zur Bar hinlaufen. Am Ende des Strandes waren eine Menge Kiter zugange und an der Bar auch einiges los.

Doch Stopp…von einem Securityboy wurden wir angehalten. Man fragte uns was wir vor hätten? Nun ja… ein kühles Bier trinken war unsere Antwort… Hmm…das war leider nicht möglich, denn auch die Strandbar gehörte zu den Luxusunterkünften. Tja, da ist das normale Fußvolk natürlich nicht gerne gesehen. Aber…am anderen Ende des Strandes gäbe es noch eine öffentliche Bar, dort könnten wir ja hinlaufen. Nur das dieser Strand einige Kilometer lang ist und es bald dunkel wurde, passte nicht ganz in unsere Abendkonzept. Also verschoben wir es auf den nächsten Tag und gingen noch ein wenig am Strand spazieren.

Unterwegs trafen wir Pferde, direkt am Strand. Gingen an Rohbauten von Luxuswohneinheiten und im Gegenzug vom Hurrikan zerstörten Häusern vorbei.

Am nächsten Tag ging es zum Schnorcheln in die vorgelagerten Riffe. Doch leider waren die auch vom Hurrikan der letzten 5 Jahre völlig zerstört.

Am Nachmittag dann die Strandwanderung in die andere Richtung. Hier fanden wir auch die Bar und freilaufende Esel.

Sowohl die Esel und die Pferde wurden vom Hurrikan verschont und leben seit dem frei auf der Insel und vermehren sich auch reichlich (zumind. die Esel) kein Mensch kommt auf die Idee, die Tiere einzusammeln.

Am Prinzessin Diana Beach blieben wir nur 3 Tage, denn außer dem traumhaften Strand und das tolle Wasser gab es hier nichts zu sehen.

Weiter ging es… unser nächster Ankerplatz sollte vor der Lagune von der einzigen Stadt auf Barbuda „Codrington“ sein. Auch hier ein kilometerlanger Strand, doch leider sind auch hier keine Palmen mehr. Wir nutzten die ruhige Zeit um unser Unterwasserschiff von Algen und kleinen Krebstieren zu befreien. Dabei war Stefan aber meist nicht alleine. Viele Fische nutzen den Schutz unseres Bootes unter Wasser und schnappten sich die Kleintiere die beim Reinigen  losgelöst wurden.

Ein ganz besonderer kleiner Freund hielt sich dabei immer in der Nähe von Stefan auf. Er war wohl sein Buddy😁.

Im September 2017 zerstörte der Hurrikan Irma 90 % der Insel und machte sie somit unbewohnbar. Neben zerstörten Häusern und Güter kamen von ca. 2000 Einwohnern etwas mehr als 130 Menschen ums Leben. Antigua hat dann die meisten Bewohner auf ihre eigene Insel zwangsübersiedeln lassen. Die Zivilation auf Barbuda galt zu dem Zeitpunkt als ausgelöscht.

Auch jetzt gibt es erst ca. 500 Einwohner auf Barbuda die anfangen manche Häuser wieder aufzubauen. Doch ohne finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft ist dies kaum möglich.

Der Ort war teilweise trostlos anzusehen. Für uns gab es hier aber auch die Möglichkeit einge Grundnahrungsmittel einzukaufen und dann auch auszuklarieren. Am 09.Mai 2022 zogen wir dann weiter Richtung St. Martin.

Antigua…und ihre Lagune

Von Guadeloupe nach Antigua war es nur ein Schlag von 46 SM. Ca. 10 Std.  sollten wir unterwegs sein. Um die Strecke so kurz wie möglich zu halten, fuhren wir am Vortag noch eine kurze Strecke nach Deshaies in den Nordwesten von Goudeloupe und blieben dort eine Nacht vor Anker und klarierten auch dort gleich aus.

Wir hatten drei Möglichkeiten um in Antigua wieder einzuklarieren. English Harbour und Falmouth Harbour im Süden Antigua’s oder Jolly Harbour im Westen. Aufgrund der Einklarierungsformalitäten schien uns Jolly Harbour doch etwas einfacher zu sein.

In der Bucht von Jolly Harbour angekommen trafen wir auch unsere Segelfreunde Hannah und André von der SY Manatee wieder.

Die Insel Antigua ist sehr auf amerikanische Touristen ausgerichtet. Viele Villen in Häfennähe hatten ihre Schiffe in eigenen Anlegeboxen direkt vorm Haus.

Essengehen und Lebensmittel waren sehr teuer. Auch unsere neue Simkarte für gerade mal 20 GB und $80 ließ uns ganz schön schlucken.

Ansonsten war die Insel sehr schön. Man sagt, sie hat 365 Strände für jeden Tag im Jahr einen.

Wir blieben ein paar Tage in der Bucht vor Jolly Harbour. Doch in English und Falmouth Harbour sollte die Antigua Classic Week beginnen und das war doch eine interessante Möglichkeit um dorthin zu segeln und uns das Spektakel mal aus der Nähe anzuschauen.

Hier lernten wir auch Paul und Yvonne von der SY Tina kennen. Und somit waren wir, mit der SY Manatee zusammen, wieder ein deutsches Dreigespann.

Wir wanderten viel…

sahen uns den alten englischen Hafen an.

Liefen zum Shirley’s Height Lookout hoch. Eine Lokalität direkt auf der Spitze des Hausberges von wo wir eine super Sicht auf die beiden Häfen und der Regatta hatten.

Hier genossen wir auch ein tolles Barbeque mit Liveband und toller Stimmung.

Wir erkundeten die Gebiete rund um die Häfen und erlebten die fiebernde Aufregung der Regatta Segler hautnah mit.

Doch irgendwann wurde uns der Trubel dann doch zu bunt und somit beschlossen wir uns in den Norden der Insel in eine große Lagune zu segeln. Den gleichen Gedanken hatten auch Paul und Yvonne von der SY Tina und somit fuhren wir fast zeitgleich los. Wir segelten im Westen der Insel und sie im Osten entlang.

Aufgrund zu wenig Wind konnten wir nur teilweise Segeln uns schmissen ab und an dann doch den Motor an. 6 Stunden sollte die Tour dauern. Mit der SY Tina waren wir immer wieder mal per WhatsApp in Kontakt.

Wir hatten noch ca. 3 Stunden Fahrt vor uns als wir eine erschreckende Nachricht von der Tina bekamen. Sie sind auf ein Riff gelaufen und kamen alleine nicht mehr frei. Ihre Navigation hatte ihnen ein falsches Bild von der Stelle gesendet von der man annehmen konnte man kann hindurchfahren.

Wir nun den Motor auf Höchstleistung gebracht und auf dem schnellsten Wege in ihre Richtung. Doch brauchten wir leider immer noch 2 Stunden. In der Zeit wurden die Nachrichten immer verzweifelter, denn die Tina ist ein GFK-Boot, also aus Kunststoff und drohte zu zerbrechen. Endlich kamen wir in ihrer Nähe konnten aber sehen, dass ihnen schon zwei andere Boote mit ihren Dinghy’s zur Hilfe gekommen sind und sie dann auch freibekommen haben.

Dabei hatten sie ihren Ersatzanker zur Hilfe nehmen und den dann auch dort lassen müssen. Auch  waren sie noch außerhalb der Lagune und mussten erst noch um die kleinen Inseln rum. Das dauerte dann nochmals 2 Stunden, bis wir die Beiden in Empfang und zur Ruhe kommen lassen konnten.

Am nächsten Tag sind Paul und Stefan erst einmal tauchen um die Tina zu inspizieren. Ganz so schlimm sah es dann Gott sei Dank nicht aus. Eine kleine Reparatur war nötig, doch nicht unbedingt sofort.

Somit war für uns klar… erst einmal die Lagune besichtigen und vor allem auch den Ersatzanker der Tina wiederholen. Wir lagen vor Bird Island eine kleine unbewohnte Insel. Hier genossen wir 3 Tage mit schwimmen, schnorcheln (sahen unseren ersten Mantarochen und natürlich keine Gopro dabei😏). Erkundeten ein wenig die Insel.

Am letzten Abend zelebrierten wir vier noch ein tolles Barbeque am einsamen Strand um uns dann für’s erste am nächsten Tag wieder zu trennen. Die Tina fuhr weiter und wir blieben noch zwei weitere Nächte um dann weiter nach Barbuda zu segeln.

Kaum war die Tina weitergezogen kam auch schon ein neues Schiff an die Mooringboje. The Amber of Ruffian mit Fiona und Ian an Bord und aus England.

Hier eine kurze Erläuterungen bzgl. des Unterschiedes vom Ankern und der Mooringboje. Beim Ankern lässt man den eigenen Anker meist mit einer Kettenlänge (je nach Tiefe des Ankerplatzes) mit 35 – 40m. von Bord. Fährt ihn dann später mit ca. 2min. und dem Motor rückwertsfahrend ein (laut Fachjargon nennt man diese Prozedur „eindampfen“) dabei nimmt man sich zwei Punkte am Land ins Auge um zu sehen ob wir während dessen auch am gleichen Fleck stehen bleiben oder nicht. Wenn nicht, muss der Anker wieder aufgeholt und alles noch einmal gemacht werden. Wir sind mittlerweile sehr routiniert was das angeht. Meist müssen wir ihn nicht wieder aufholen.

Eine Mooringboje ist an einem (in den meisten Fällen) sehr großen Betonblock mit einer Kette befestigt. Die Boje ist dann üblicherweise ein Ball oder ähnliches an dem ein im Wasser schwimmendes Seil mit einer Schlaufe befestigt ist und die man dann mit einem Enterhaken vom Boot aus aufholen und mit den eigenem Seil dann verbinden kann. In der Regel nimmt man noch ein  zweites eigenes Seile zur Sicherheit.

Wichtig ist in beiden Fällen aber abzutauchen und  entweder den Anker oder die Mooringkette zu kontrollieren ob beides gut sitzt bzw. die Kettenglieder der Mooringboje zu begutachten ob diese in irgendeiner Form defekt sind. Man muss bedenken, dass immer wieder starke Winde und Unterwasserströmungen die Ketten beschädigen und somit reißen können oder der Anker kippen kann und dieser nicht halten könnte.

Auch in dieser Lagune haben wir unsere Mooringboje kontrolliert (meinten wir zumindest). Doch als Fiona und Ian tauchen gingen sahen wir das sie nach dem wieder auftauchen sich einen neues Seil holten und dieses „zusätzlich“ zu den zwei Seilen an ihren Boje am Betonblock am Grund der Lagune befestigten und das andere Ende wieder an ihrem Schiff festmachten.

Das gab uns etwas zu denken. Wir beide also wieder ins Wasser um die Mooringkette ein wenig genauer zu begutachten und tatsächlich. Direkt das erste Kettenglied an der Boje war dermaßen durchgescheuert, dass es kaum einen Sturm standhalten und uns somit abdriften lassen würde. Alle anderen Glieder waren relativ neu und auch unversehrt. Das hätte ja was werden können… Also befestigten auch wir ein drittes Sicherheitsseil mit unseren Boot und dem Betonblock auf dem Grund der Lagune und konnten uns wieder entspannen.

Auch diese zwei Tage gingen natürlich wieder schnell vorbei. Wir entschlossen uns auch weiter nach Barbuda zu reisen um dort dann auch auszuklarieren, denn Barbuda gehört zu Antigua.

Guadeloupe…sie sieht aus wie ein Schmetterling

Von Dominica ging es nach Marie Galante eine Insel die südöstlich vor Guadeloupe liegt und genauso zu Guadeloupe gehört wie die Les Saints.

Der Segeltörn dorthin hatte nur die kleine Unstimmigkeit das wir gegen den Wind an teilweise motoren bzw. hart am Wind segeln mussten.

Kurz nachdem wir ankamen und den Anker geworfen hatten wurde Stefan sehr krank. 4 Tage lag er mit hohen Fieber im Bett. Ich  selber blieb völlig gesund, klarierte im Ort ein und besorgte Lebensmittel sowie Arzneimittel. Wir machten mehrmals Selbsttests doch alle blieben negativ. Wir wussten nicht woher das Fieber kam. Durch die Anstrengung der letzten Wanderung vielleicht, diese war erst 1 Tag her?

Krankenhaus und Ärzte gab es vor Ort, doch Stefan meinte wir sollten noch abwarten. Mit Fiebersenkendem Paracetamol und kalten Wadenwickeln konnte ich das Fieber einigermaßen drosseln. Nach dem vierten Tag war das Fieber weg, Stefan aber noch etwas schwach. Doch er hatte nur noch einen Tag Zeit um sich auszuruhen, da wir  nach Guadeloupe segeln mussten. Seine Tochter Toni kam mit ihrem Freund Nico zu Besuch zu uns an Bord.

In der Zeit auf Marie-Galante bekam ich das erste Mal mit wie ein Segelboot ohne Crew an Bord aus der Bucht wegdrifftete. Deren Anker hielt nicht. Eine andere Thetis, ein Katamaran, machte mich darauf aufmerksam. Ganz langsam drifftete das Boot aus der Bucht fort in Richtung Guadeloupe. Per Funk hatte man mehrmals versucht die Eigner zu kontaktieren. Mir tat es so leid, da wir wissen, wenn keine Hilfe kommt, dann treibt das Boot entweder auf Land oder in die offene See. Für kurze Zeit überlegte ich ob wir nicht rausfahren sollten, doch das passierte,  als mein Skipper mit Fieber ausser Gefecht in der Koje lag.  Keine Chance für mich allein. Erst 2-3 Stunden später sah ich dann, dass ein anderes Schiff sich erbarmt hatte und das führerlose Boot an die Leine nahm und in die Bucht zurück schleppte. Erleichterung kam auf und das Gefühl, dass wir mit unserem neuen Rocna-Anker den wir auf Martinique gekauft hatten, hoffentlich nie in diese Situation geraten werden. Später stellte sich aber heraus, dass auch wir in eine ähnliche Situation kommen sollten.

Die Fahrt nach Guadeloupe war sehr entspannt, somit war es für Stefan auch nicht zu anstrengend.

In der Bucht vor St. Francois ankerten wir hinter einem Riff mit türkisblauem Wasser und warteten auf unseren Besuch.

Doch der Schwell wurde am Abend stärker und brachte uns zu nah an einem französischen Schiff. Um seinen Besitzer zu beruhigen ankerten wir im Dunkeln um. Doch leider zu dicht an einer großen Boje. Nachts dockte diese immer wieder an unserem Rumpf an und wir waren gezwungen mitten in der Nacht Gegenmaßnahmen zu ergreifen um die Boje vom Schiff abzuhalten. Das Ankerfeld war zu voll zum umlegen und in der Nacht noch weniger geeignet. Somit war Ankerwache angesagt. Aber zumindest war es kein anderes Schiff, was uns immer wieder bedrängte. Am nächsten Morgen ankerten wir nochmal um und hatten somit unsere Ruhe. Wie gut, dass Thetis ein schwenkbares Schwert hat und wir somit auch in flachen Gewässern ankern können.

Wir holten Toni und Nico vom Flughafen mit dem Mietwagen ab und mit dem Dinghy vom Hafen zum Ankerplatz. Die Beiden waren 24 Std. unterwegs und deswegen völlig müde. Nach einem kurzen Klönschnack ging es ab in die Koje.

Für Nichtsegler ist ein schwankendes Schiff für die ersten Tage natürlich nicht der geeignete Ort zum Entspannen. Darum organisierte Stefan uns einen Platz im Hafen. Doch erst einmal ging es für die Beiden vom Boot ins Wasser und zum schnorcheln.

Mittags konnten wir dann in den Hafen fahren. Für 3 Tage hatten wir uns eine Box im Hafen gemietet und dieser Platz war relativ gut. Relativ heißt… am Ende des Hafens sammelt sich alles im Hafenbecken was eigentlich nicht dorthin gehörte, somit stank es bestialisch. Wir lagen aber sehr weit vorne und bekamen davon erfreulicher Weise nichts mit.

Die ersten Tage erkundeten wir mit den Beiden, die Stadt, den Strand, das Gebiet allgemein. Die zwei fuhren mit den Jetskies an den Riffen vorbei, genossen das Baden im warmen Meer und die Sonne.

Doch dann ging es weiter. Ein kleiner Segeltörn von 4 Std. war angesagt. Bei bestem Segelwetter mit blauem Himmel und Wind von hinten, segelten wir gemütlich dahin. Unser nächstes Ziel war die vorgelagerte Insel Le Gosier. Eine karibische, kleine Insel wie aus dem Bilderbuch

Hier blieben wir 4 Tage und genossen die Sonne, das Schwimmen und Schnorcheln.

Hier trafen wir auch unsere Segelfreunde Fritz und Janine von der Emma wieder. Zuletzt hatten wir sie auf den Kanaren in Lanzarote gesehen. Gemeinsam genossen wir ein Barbeque am Strand bei einem supertollen Sonnenuntergang. Was will man mehr.

Am nächsten Tag sollte es weiter nach Pointe-à-Pitre gehen, die größte Stadt auf Guadeloupe mit einem großen Hafen. Doch vorher kam der französische Zoll vorbei und verlangte unsere Papiere zu sehen. Wir hatten allerdings doch Sorge, da unseren beiden Gäste nicht auf der Crewliste standen. Mit dem Boot kamen sie kurz längsseits und reichten einen Kescher rüber. Unsere Papiere legten wir hinein, sie kontrollierten diese und dann war auch alles schon wieder erledigt und OK.

Toni stand vor ihren Abiturprüfungen und die erste Prüfung sollte schon 2 Tage nach ihrem Urlaub sein, dafür benötige sie noch etwas Zeit zum üben und vor allem Ruhe. Auf einem Segelboot ist das nicht immer möglich. Aus diesem Grund hatten sich die Beiden in der Nähe des Hafens Pointe-à-Pitre für die zweite Woche ein Appartement gemietet.

Da wir vor dem Hafen ankern wollten suchten wir uns einen Platz zwischen all den anderen Booten. Der Anker viel, es wurde durch Rückwertsfahren noch eingedampft und dann warteten wir an Bord auf den Zeitpunkt der Schlüsselübergabe für das Appartement und vertrieben uns die Zeit mit Plänen für die nächsten Tage.

Plötzlich hörten wir ein Rufen und Pfeifen. Wir sahen uns um, ein andere Segler gestikulierte wild mit den Händen. Erst jetzt sahen wir, dass wir nicht mehr am selben Platz lagen wie zuvor. Wir drifteten genau auf ein anderes Schiff zu. Hier war jetzt schnelles Handeln angesagt. Stefan startete den Motor, ich versuchte den Anker einzuholen, die Kinder nahmen die Fender zur Hand um damit ein Schutz für das andere Schiff zu bilden. Leider konnte ich den Anker nicht hochholen, jetzt steckte er doch tatsächlich fest und das direkt vor dem anderen Schiff. Wir ließen weiter Kette raus um zumindest mit der Kettenlänge hinter diesem Boot zu kommen. Wir hatten somit eine kurze Verschnaufpause um zu Überlegen was wir nun tun können. Die Vermutung lag nahe, dass sich unser Anker mit der Kette der Mooringboje des anderen Schiffes verharkt hatte. Um das zu prüfen versuchte Nico die Kette abzutauchen und zu schauen wo der Anker lag. Doch leider war das Wasser so trübe und auch 7-8 Meter tief, dass er nichts erkennen konnte. Wir hatten nur noch eine Chance bevor wir das teure Bergeteam vom Hafen beauftragen mussten. In einem großen Bogen fuhren wir am Schiff vorbei, stellten uns schräg vor diesem und zogen die Kette hoch. Während dessen steuerte Stefan die Thetis immer wieder weg vom dem anderen Schiff und lt. unserer Vermutung vor dem Anker in der Hoffnung, dass dieser sich dann bei dem Kettenzug dann doch lösen würde. Und so war es auch, wir kamen frei ohne jemand anderen zu Schaden und ankerten weiter hinten im Ankerfeld um.

Wir hatten uns extra diesen neuen Anker gekauft obwohl wir noch zwei andere Große dabei  haben, damit so etwas nicht passiert, doch vor Schilf und Schlick ist man nie sicher und so war es in unserem Fall. Trotz eindampfen, rutschte der Anker über das Schilf in den Schlamm und schob diesen einfach vor sich her. Da der Schlamm so fest war, lag dieser fest auf der Schaufel und gab somit den Anker zum eingraben nicht mehr frei. Für uns war klar bei diesem Ankerplatz legen wir lieber einen zweiten Anker. Und damit hatten wir dann Sicherheit und Ruhe.

Toni und Nico zogen in ihr Appartement mit Pool und Strand um die Ecke. Wir mieteten uns für diese letzte Woche noch einen Mietwagen um uns diese schöne Insel genauer anzuschauen.

Guadeloupe sieht auf der Landkarte wie ein Schmetterling aus. Der rechte Flügel Grant-Terre ist relativ flach, touristisch mit vielen schönen, weißen Stränden. Der rechte Flügel Basse-Terre ist dafür mit Bergen und grünen Tälern gefüllt. Hier gibt es die Wasserfälle und warme Quellen, denn hier ist der Vulkan Soufrière immer noch unterirdisch aktiv.

Wir besuchten die Wasserfälle Petit-Bourg und Cascade du Paradis.  Bei beiden waren die Wanderwege eigentlich gesperrt aber kaum jemand kümmert es. Die Wege sind dementsprechend auch nicht leicht zu gehen, da der Hurrikan Maria 2017 auch hier ziemlich gewütet hatte.

Wir besuchten den Zoo und botanischer Garten Parc des Mamelles. Hier ging es teilweise über Hängebrücken durch den Park.

Im Gehege der Lemuren hatten wir die Möglichkeit diese niedlichen Tiere hautnah zu erleben.

Den einzigen Regentag nutzten wir um in der Cousteau – Bucht im Riff schnorcheln zu gehen. Das war auch für die Beiden ein schönes Erlebnis.

Doch leider stellte sich in den nächsten Tagen heraus, dass Nico Covid hatte, doch Gott sei Dank mit leichten  Symptomen. Das hieß etwas Abstand zu halten und viel im Haus  bzw. auf dem Boot zu bleiben. Die Sorge bestand natürlich, dass die beiden den Flieger nach Hause evtl. nicht nehmen konnten. Doch einen Tag vor Abflug waren dann doch die Selbsttests negativ und sie konnten rechtzeitig zur Abiprüfung zu Hause sein. Es gab dem Urlaub zwar einen kleinen Dämpfer aber schön war es allemal.

Wir blieben noch 2 Tage vor Anker, besuchten das Memorial Museum mit seiner Ausstellung über die Jahrhundert dauernde Sklavenhaltung (es war schon sehr bedrückend aber sehr gut gemacht). Besuchten die Stadt Pointe-à-Pitre mit ihrem bunten Gemüsemarkt Le Marché de la Darse.

Und fuhren dann weiter auf die westliche Seite von Guadeloupe zur Cousteau – Bucht.

Hier blieben wir 2 Nächte, denn das Tauch-und Schnorchelrevier vor der winzigen Insel Ilets Pigeon  mit seinem glasklarem Wasser, seinen noch gesunden Korallen und den vielen Fischarten. Die Insel und ihre Unterwasserwelt gilt als Biosphärenreservat und wurde von der UNESCO als solches anerkannt.

Am 25. April ging es dann weiter nach Antigua, zu der nächsten Insel…

Dominica… vielseitig und schön

Von Martinique nach Dominica ist es nicht weit und tatsächlich war es ein sehr schöner Segeltörn. Für knapp 40 sm brauchten wir 7 Std. Der Wind kam von Ost, somit hatten wir den halben Wind von Steuerbord mit 15 kn und kleiner Welle.

In der Bucht von Roseau der Hauptstadt angekommen kam auch gleich der Bootsboy Seacat und nahm uns in Empfang, half uns an der Mooringboje, teilte uns mit, dass er und sein Team alles organisieren können was wir benötigen und bot uns auch spannende Ausflüge an. Witzig ist hier, dass viele Einwohner hier Fantasienamen haben, hat wohl einen guten Erinnerungswert?!

Schon im Vorfeld entschieden wir uns diesmal einen Agenten zu nehmen, bzgl. Covid war das auf Dominica üblich. Online hatten wir alle Papiere zum Agenten schicken können. Kaum waren wir nun an der Boje fest, kam auch schon unser Agent Mr. Bean mit Seacat angebraust, gab uns unsere Einklarierungspapiere inkl. der auch schon fertigen Ausklarierung. Wow… das war angenehm schnell und einfach und mit 80$ gerade noch zu verkraften.

Dominica ist, wie die anderen Inseln der Karibik auch, eine Vulkaninsel. Allerdings ist der Vulkan teilweise mit heißen Schwefelquellen überall auf der Insel noch sehr aktiv. Der Hurrikan Maria 2017 hatte viele Gebiete dieser Insel zerstört und dann kam Covid. Doch die Bewohner sind solche Katastrophen gewohnt und bauten die meisten Gebäude wieder auf. Heute pflegen und halten sie ihre Insel sauber indem 3 Tage in der Woche Freiwillige und Arbeitslose die Straßen und öffentliche Plätze säubern und alle Straßenränder neu bepflanzen. Jedes Jahr werden die bunten Häuser neu gestrichen damit diese Insel auch weiterhin ein wahres Schmuckstück bleibt.

Mit Hannah und André von der Manatee kamen wir zeitgleich in der Bucht an. Hier trafen wir auch Peter von der Mizar wieder. Der wiederum stellte uns Louise und ihren Mann Uwe von dem Katamaran Luwina vor. Der Sundowner am Abend verbrachten wir dann gleich mit 7 Leuten auf der Thetis… Wie gut, dass die Thetis eine so große Pflicht hat, in der man mit einigen Leuten zusammen draußen sitzen kann.

Doch die gemeinsame Zeit mit Peter  war kurz, denn er wollte bald weiter. Noch hatte er für einen Tag einen Mietwagen, den wir mit ihm dann gleich am nächsten Tag für einen Ausflug in den Norden und Osten der Insel nutzen konnten.

Wir fuhren an Portsmouth vorbei…

Hielten zwischendurch einfach mal an um einen kurzen Trail zu bewandern der zu einem Wasserfall führte…

Besuchten, einen einsamen und für uns perfekt, karibischen Strand. Fanden viele Kokosnüsse und versuchten diese ohne viel Handwerkszeug zu öffnen…

Und fuhren weiter zu den Redrocks…

Tja, für einen Tag waren das schon ganz schön viele Erlebnisse.

Seacat organisierte uns Armstrong als Tourenguide um uns noch einige weitere Sehenswürdigkeiten der Insel zu zeigen. Armstrong führte uns in den Bergen zum Freshwater Lake. Er meinte, ein Rundweg führt um den See. Dass dieser aber über steile Naturtreppen die vielen Hügel hoch und runter ging behielt er für sich. Somit hatten wir aber eine bombastische Aussicht auf den See und die Täler bis hin zum Meer. Diese Tour war zwar anstrengend aber wunderschön.

Doch es ging mit ihm noch weiter zu den Trafalgar Falls. Die Zwillingswasserfälle die bei den Einheimischen Papa und Mama genannt werden.  Zu einem der beiden wanderten wir an Felsen hoch zu der warmen Quelle, genossen dort ein kleines, warmes Bad um in den nebenan fließenden Wasserfall uns auch gleich wieder abzukühlen.

Von dort aus ging es zu der Titou Gorge Quelle. Hier wurde ein Teil des Filmes „Fluch der Karibik“ gedreht. Man schwimmt in den Berg hinein bis zu einem Wasserfall. Ein aufregendes Gefühl.

Zwischen all diesen aufregenden Orten zeigte Armstrong uns was auf Dominica am Straßenrand alles wächst…ob es nun der Zimt vom Blatt bis zur Rinde war…

Oder die Muskatnuss…

Oder die Kakaofrucht am Baum…

Der Leberwurstbaum genauso…

Wie die vielen Raupen des Schwärmers Pseudosphinx tétrico, leider ein sehr gefräßiger Geselle.

Ein Baum und ein Schulbus mussten wärend des Hurrikans leiden, Gott sei Dank war niemand zu dem Zeitpunkt in dem Bus. Noch heute stehen sie wie ein Mahnmal dort.

Peter verabschiedete sich und Johannes mit seiner Tochter Margarete und deren Schiff kamen an unseren Ankerplatz. Johannes hatten wir zuletzt in Oaires in Portugal getroffen.

Am nächsten Tag mussten wir uns noch erholen. Wir waren schwimmen arbeiteten am Boot, gingen in der Stadt spazieren und genossen einen Sundowner im Oceans Edge.

Doch die Insel hatte noch mehr zu bieten. Wir hörten von der Champagner Bay und auf der Suche nach einem Taxi lernten wir unseren nächsten Guid „Cat“ kennen. Ein Amerikaner der auf Dominica lebt und alles an Fahrten macht die man so machen möchte. Er führte uns zur Champagner Bay organisierte uns einen Tauchguid und ab ging es mit Schnorcheln und Flossen bewaffnet zu interessanten Stellen unter Wasser, wie versteckte, große Korallen, Fische, Wrackteile einer spanischen Galeeren und natürlich die typischen Blubberblasen. Hier unter der Erde, kocht eine Schwefelquelle und lässt Luftbläschen im Wasser aufsteigen.

Weiter ging es zum Scott’s Head, eine Halbinsel die früher von den Engländern besetzt aber durch eine List von den Franzosen wieder gewonnen wurde.

Von hier hatte man eine unglaubliche Aussicht auf die Insel.

Zum Abschluss des Tages ging es zum Bubblebeach. Direkt unter dem Strand ist eine Schwefelquelle die heißes bis zu 40 Grad warmes Wasser in ein abgetrenntes Becken fließen lässt. Man kommt sich vor wie in einem kleinen Wirlpool. Vor dem Becken konnte man unter Wasser tausende kleiner Blubberblasen sehen und selbst Fischschwärme fühlen sich in diesem warmen Bereich des Meeres sauwohl.

Cat brachte uns zurück zum Anleger. Da gab es mit Seacat noch eine Debatte, da er uns als seine Kunden ansah und Cat nichts in seinem Revier zu suchen hatte aber an Ende waren alle doch wieder einigermaßen beruhigt.

Abends saßen wir noch gemütlich beim gemeinsamen Abendessen auf der Luwina und hatten viel zu erzählen.

Der nächste Tag hatte für uns noch eine Herausforderung offen. Cat fuhr uns zum Pfad der zum Boiling Lake führen sollte. Normalerweise geht man diesen Weg nur mit einem erfahrenen Guide, da diese Strecke teilweise durch den letzten Hurrikan Maria 2017 zerstört wurde. Doch Cat meinte wir können den auch locker alleine gehen. Von Peter wussten wir, dass dieser Weg schon sehr beschwerlich ist, doch mit Seilen, den richtigem Schuhwerk, ausreichender Proviantierung waren wir der Meinung wir sind auf alles vorbereitet.

Es ging über Treppenstufen immer höher über Berge und Täler, über heiße Schwefelquellen balanzierend, über Felsen kletternd, an steilen Wänden hängend und durch ausgewaschene Wege in denen nun kleine Bäche fließen, wanderten wir bis zum Aussichtspunkt. Ein kochender See liegt unter uns, hier ist das Wasser über dem Siedepunkt also nicht zum Baden geeignet. Aber 4 Std. haben wir für den Hinweg benötigt. Also mindestens das gleiche wieder zurück. Somit könnten wir uns nicht lange dort aufhalten. Der Rückweg war sehr anstrengend und verlangte von uns alles. 1004 Höhenmeter hatten wir am Ende überwunden. Unsere Glieder schmerzten, jeder Schritt war eine Qual aber wir hatten es geschafft. Nur noch eine kleine Anmerkung am Rande… Die Luft um den Boiling Lake war so schwefelhaltig, dass mein Silberarmband so sehr anlief, dass es fast schwarz war. Doch ein Salzbad mit Alufolie brachte den alten Glanz wieder zum Vorschein.

Zum Abschluss des Tages lud uns Seacat ein mit seinen Leuten an einem Barbeque teilzunehmen. Das nahmen wir gern an, da wir wussten, dass der nächste Tag schon die Weiterreise vorsah und wir somit Abschied von dieser schönen Insel nehmen mussten.

Martinique…französisch und europäisch.

Knapp 100 sm und 24 Std. ist es von Bequia nach Martinique, denn die Inseln St. Vincent und St. Lucía wollten wir rechts liegen lassen.

Es war auch nicht gerade einfach, denn zwischen den Inseln wehte ein Wind mit Böen von 15-35 kn. Dafür gab es absolute Flaute auf der Westseite der Inseln St. Vincent und St. Lucía, sodass wir diese Strecken motoren mussten. Die Wellen von 1, 90 bis 2,50 m taten ihr übriges und ließen mich mal wieder mit Seekrankheit flach liegen.

Doch das hinderte Stefan nicht die Angel auszuwerfen. Und tatsächlich nach einiger Zeit (wir hatten sie schon fast vergessen) zogen wir ein großen Mahi, Mahi aus dem Wasser. Nachdem der seinen tödlichen Messerstoß ins Herz bekommen hatte, began dieser Fisch so dermaßen an zu zabbeln, dass das ganze seitliche Deck voll Blut bespritzt wurde. Auf dem Boot sah es aus wie nach einen Massaker und Stefan meinte in diesem Moment, dass er eigentlich NICHT mehr angeln wollte. Aber was soll’s. Der Fisch wurde zerteilt und gekühlt und ich sah uns schon wieder 5 Tage hintereinander Fisch essen😏.

Doch war das nicht genug…mitten in der Nacht ging unser Bilgenalarm an. Wir hatten jede Menge Wasser in der Bilge. Somit ging ich in die Nachtwache und Stefan auf die Suche nach dem vermeintlichem Leck.

Von der Mitte des Schiffs bis ganz nach vorne zum Bug suchte er, hatte schon Sorge das am Bugstrahlruder etwas nicht in Ordnung wäre aber der eigentliche Übeltäter war ein neuer Kabelkanal, der zur elektrischen Ankerwinsch führte und zwar abgedichtet wurde aber trotzdem noch Spielraum für das Wasser ließ, welches sich nach jedem eintauchen in die Wellen im Ankerkasten sammelte. Nun denn, es wurde neu abgedichtet und weiter ging es Richtung Martinique.

Am nächsten Morgen lag diese Insel vor uns. Unsere Abdrift hatte uns nur leider zu weit westlich zum Diamant – Rock getrieben, wir mussten aber nach St. Anne das doch eher östlich lag. Nun hieß es gegen Wind, Welle und Strömung an. Für eine Strecke von knapp 8 sm benötigten wir 4 Std. Mit kreuzen und Motoren mit 0,9 – 1,5 kn und irgendwann kamen wir dann endlich in der großen Ankerbucht von St. Anne an.

Unser Budyboot die Adel lag schon hier und lootste uns in deren Nähe. Und auch unser Freunde von der Minna kamen in der Nacht an. Und am nächsten Tag ging es zusammen an Land zum einklarieren. Ein kleines Bistro namens Bou Bou mit einem Nebenraum und einem Computer war dafür vorgesehen. Wir haben weder einen Antigentest noch irgendwelche Papiere vorlegen müssen. Selbst ist hier der Mann/Frau. Die gewünschten Daten wurden eingegeben, das Datenblatt ausgedruckt, am Tresen 3€ bezahlt, eine Cola getrunken, fertig waren wir und weiter ging es den Ort erkunden.

St. Anne ist ein kleiner, gemütlicher Ort mit einigen Souvenierläden, kleinen Supermärkten und Restaurants. Die Strände sind lang und traumhaft schön. Hier haben wir mit unseren Segelfreunden auch ein kleines aber feines Barbeque zelebriert und dabei unseren gefangen Fisch gegrillt.

Für viele ist die Insel Martinique die Erste die direkt nach einer Atlantiküberquerung angelaufen wird. Hier ist alles etwas einfacher und bequemer. Alles was man braucht, von Lebensmitteln, Ersatzteile, Wasser uvm. gibt es hier auf dieser Insel meist in direkter Nähe. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Segler hier für Wochen verweilen um sich zu erholen und Reparaturen vorzunehmen. Dementsprechend sind die Buchten St. Anne und Le Marin auch sehr voll. Die Wasserqualität im Meer in Le Marin dann aber auch nicht gerade schön. Also vom Boot aus ins Wasser zu springen eher nicht geeignet zumal es auch eine starke Strömung gab die direkt aufs offene Meer zieht. Aber jede Menge Wracks und alte, verlassene Schiffe gab es hier.

2 Wochen wollten wir hier bleiben, denn Chris mein Sohn kam mit Sarah seiner Freundin zu Besuch. Allerdings hatten sie ein Hotel gebucht in St. Luce, relativ in der Nähe von Le Marin.

Doch bevor die beiden kamen, wollten wir schon vorher etwas die Insel erkunden. Dafür sind wir in die Bucht von Le Marin weitergezogen. Direkt am Ufer ist ein Supermarkt mit eigenem Dinghy-Steg. Somit könnten wir unsere Einkäufe von Einkaufswagen direkt ins Beiboot verfrachten, komfortabler ging es nicht. In der Marina gab es die Sanitäranlagen gratis auch für die Ankerlieger. Bis auf die bereits erwähnte Wasserqualität im Meer, war hier alles super.

Wir buchten ein Mietwagen, fuhren damit in die Hauptstadt Fort-de-France…

… fuhren durch die Bergwelt Martinique’s und wanderten zu einem Wasserfall.

Sobald Sarah und Chris ankamen, konnten wir ihnen daher schon einiges zeigen. Ob es nun der Strand von St. Anne…

oder der Plage des Salines im Osten…

Oder das schnorcheln im Riff, der Botanische Garten Jardín de Balata waren.

Hier hatten wir tatsächlich kurz das Problem mit unserem Covidpass. Man wollte uns nicht reinlassen obwohl wir unseren digitalen Impfpass mit den jeweiligen Impfungen hatten. Doch nach langen Diskussionen klappte es dann doch. (Aufgrund dessen sind wir am nächsten Tag gleich zum Hospital und hatten innerhalb einer Stunde unsere 2 Boosterimpfung und waren für alles weitere gewappnet).

Oder die außergewöhnliche Wanderung durch einen dunklen Tunnel, engen Pfaden, über Baumwurzel, Felsen, schlammigen Böden und direkt durch den Bach wartend bis hin zu den atemberaubenden Wasserfällen Les Cascades de Didier.

All das waren unvergesslichen Erlebnisse für die Beiden. Auch wenn das Wetter ab und an einige Regengüsse mitbrachte, waren die Sonnentage einfach schön und vor allem die Sonnenuntergänge an der Plage des Salines, einfach traumhaft.

Doch die Tage zogen viel zu schnell vorbei und der Abschied naht. Den Geburtstag von Chris wollten wir nach einem ausgiebigen Strandtag noch mit einem Abendessen krönen, doch leider war es ein Sonntag und in der Regel sind alle Geschäfte und auch Restaurants Sonntagabend geschlossen. Nach einer langen Suche und einiger Fahrerei blieb uns nur die Marina übrig. Doch hier wurden wir im Restaurant L’Annexe echt überrascht. Hier gab es ein Menü in dem man sein Fleisch auf einem heißen Stein selber grillen konnte. Für Sarah, gab es Gemüse und für uns Fisch und Geflügel. Es war nett anzusehen und auch sehr lecker. Somit war der Abschluss von Chris Geburtstag auch ein schöner.

Nachdem wir die Beiden zum Flughafen gebracht haben und uns verabschiedet hatten, blieben wir noch 2 Tage bevor wir weiter in den Norden der Insel nach St. Pierre segelten.

St. Pierre wurde 1902 von einem verheerenden Vulkanausbruch völlig überrascht und fast komplett ausgelöscht. Ca.28.000 Menschen wurden von einer Glutwolke überrollt, nur 3 Leute überlebten dieses Inferno. Später fand man heraus, dass es viele Signale im Vorfeld gab, die einfach ignoriert wurden. Heute zeigen viele Ruinen und ein interessantes Museum von dieser Vergangenheit.

Vom Strand aus hatten wir einen guten Blick auf diesen Vulkan Mont Pelé. Seine westliche Seite wurde durch eine Explosion gesprengt und gab somit der Glutwolke freien Lauf.

Ansonsten ist der Ort St. Pierre ein kleiner, beschaulicher Ort mit einem großen Ankerfeld. Mehrere Strände mit schwarzen Sand säumen die Küste. Täglich gibt es am Marktplatz einen Obst-und Gemüsemarkt.

Außerhalb des Ortes gibt es die Rumdestillerie Depaz. Hier könnte man ungehindert alles anschauen, den Weg vom Zuckerrohr bis zum fertigen Rum beobachten und an eine Testung teilnehmen.

In der Bar PM Alsace-Caraïbes, in der Nähe des alten Handelskontor konnten wir wieder selber an einen Computer und für 3€ ausklarieren. Da wir weiter nach Dominica wollten mussten wir uns noch einen Antigentest besorgen. Den gab es kostenfrei in der hiesigen Apotheke. Wir kauften noch schnell Obst und Gemüse ein, trafen unsere Freunde von der Manatee, tranken noch eine Cola und dann ging es auch gleich weiter Richtung Dominica.

Bequia… ausgesprochen „Begway“

Bequia ist die letzte Insel der Grenadinen die wir besuchten. Mit unserem Budyboot dem Katamaran Adel segelten wir in 4 Std. mit 15-20 kn Wind rüber von Canouan nach Bequia. Hier trafen wir auch unsere Segelfreunde der SYMinna wieder.

Diese Insel ist um einiges touristischer als die letzten Inseln dieser Grenadinen-Gruppe.

Ein riesiges Anker-und Bojenfeld lag vor uns, die Admiralty-Bay. Wir entschieden uns eine Mooringboje zu nehmen. Und schon kam ein Bootsboy und führte uns an eine dieser Bälle direkt vor der Stadt Port Elizabeth und half uns beim antäuen.

Aufgrund der Nähe hatten wir auch schon den Dinghysteg direkt vor der Nase, brauchten somit den Außenborder gar nicht erst auf das Beiboot aufsetzen, sondern konnten mit wenigen Paddelschlägen direkt anlegen.

Natürlich ist unser erster Schritt an Land dafür gedacht, die direkte Umgebung zu erkunden. Wir entschieden uns die linke Seite der Bucht als erstes entlang zu schlendern.

Im Vorfeld haben wir viel von dieser Insel gelesen und gehört. Umso erstaunter waren wir als wir diese Seite der Stadt besuchten. Viele Holzbaracken, die Straßen und die Strände teilweise verschmutzt. Aber trotzdem freundliche, liebe Menschen.

Da wir in den nächsten Tagen dringend Wäschewaschen und Wasser tanken mussten, führte uns dieser Weg dann auch gleich an ein grünes Häuschen an der westlichen Seite der Bucht. Hier ist Miranda die Hüterin des Hauses. Sie holt die Wäsche von den Booten ab und bringt sie zurück. Sie liefert bei Bedarf mit ihren Booten Wasser und Diesel für die Schiffe. Mit dem Funk (#68) hat man sie in der Regel gleich in der Leitung.

Da wir uns im Vorfeld bei ihr persönlich bzgl. der Kosten informiert hatten, war es für uns klar, dass meiste bei ihr zu bestellen. Später stellte sich allerdings raus, dass so manche Details doch anders interpretiert wurden als es eigentlich war. Aber mit dem persönlichen Erscheinen und einer heißen Diskussion von Stefan in ihrem Laden klappte es dann doch alles und wir waren zufrieden.

Ansonsten gibt es in der Stadt ein großer Obst-und Gemüsemarkt, einen gut sortierte Supermarkt, eine Bank, das Office zum Ein-und Ausklarieren, viele Restaurants, Bars und…vieles mehr.

Die rechte Seite der Bucht ist eindeutig für die Touristen ausgelegt. Kleine, bunte Ferienhäuser, saubere, weiße Strände, glasklares Wasser.

Direkt am Wasser gibt es einen kleinen, meist mit Platten und Steinen begradigter Weg, den man gut bis zum Prinzess-Margaret-Beach gehen kann.

Von hieraus gingen wir weiter über die Insel auf die andere Seite, der Atlantikseite. Nach einer langen Wanderung hatten wir dann doch mal Hunger und kamen an einem kleinen Restauran den normalerweise nur die Einheimischen besuchen. Trotz der geschlossenen Küche bekamen wir noch frittiertes Fleisch vom Hai. Für uns das erste Mal, dass wir sowas essen, war aber auch überaus lecker.

In Bequia zählte der Walfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts zur Einnahmequelle dieser Insel. Heute ist es den Walfänger erlaubt max. 4 Buckelwale nach traditioneller Art mit Harpune und mit kleinen Booten zu fangen. Doch meist werden keine Wale mehr gefangen und dieser Beruf ist mit dem letzten Walfänger bereits am aussterben.

7 Tage blieben wir hier mit unseren Segelfreunde. Unternahmen einige Wanderung und kosteten von der einheimischen Küche, schwammen im Meer und tanzten in die Nacht hinein.

Doch hatten wir einen Termin auf Martinique und somit war es Zeit von den Grenadinen Abschied zu nehmen und uns auszuklarieren (und das kostenfrei und ohne PCR- oder Antigentests) , denn es ging diesmal in europäische Gefilde.

Canouan…unser Schutz vor den Sturmböen

Nach den Tobago Cays und der Insel Mayreau ging es weiter Richtung Norden. Die nächste Insel der Grenadinen ist nur 6 Segelstunden entfernt.

Da es in den Tagen mit 35-40 kn. ziemlich stürmisch sein sollte, hofften wir in der großen Bucht sicher zu sein um dort einige Tage abzuwettern.

Kaum angekommen in dieser riesigen Charlestown Bay und wenigen Yachten, kam uns der Bootsboy und Mooringbojenbesitzer John mit seinem Boot entgegen. Da wir ankern wollten, gab es nichts für ihn weiter zu tun. Daher luden wir ihn zu uns an Bord ein, eine Cola zu trinken um ihn ein wenig kennen zu lernen und für uns wichtige Informationen zu bekommen. Tage später haben wir dann doch über seinem Wassertaxi 250l. Wasser getankt. Die gesamte Insel bezieht ihr Wasser nur über große, hauseigenen Wasserzisternen in den das Regenwasser aufgefangen und weiterverarbeitet wird.

Erst einmal an Land, den Ort erkunden…wo ist die Bank, wo bekommt man Gemüse/Obst, wo Brot und die anderen Lebensmittel her. Für jedes gab es entweder einen Stand oder ein Geschäft.

Direkt am Anleger lernten wir Iceman kennen (später erfuhren wir, dass er der Cousin von John war. Irgendwie sind die hier alle miteinander auf irgend einer Weise verwandt). Er ist Fischer, Strandbarbesitzer und Organisator von allen Dingen die man so brauchen könnte.

Iceman versorgte uns mit den Informationen wo wir was finden können und auch einiges über diese Insel. Von ihm haben wir auch zwei schöne Red Snapper Fische für unser Abendessen erstanden.

Canouan ist eine Insel die im nördlichen Teil privatisiert wurde und nur den Menschen Zutritt gewährt, die das nötige „Kleingeld“ zur Verfügung haben. Im Laufe der Tage kamen immer mehr Luxusyachten in die Charlestown Bay. Eine große Hochzeit war angesagt und dazu wurden 1000 Lopster benötigt und somit hatten die hiesigen Fischer ordentlich was zu tun. Wir fragten uns nur woher soviel Tiere kommen sollten?!

Ausser dem riesigen Luxusresort ist es eine ganz „normale“ Karibikinsel, immer noch gebeutelt durch Corona, kaum Touristen oder Yachten. Auf der einen Seite kleine Strände und bunte Häuser…

Auf der andere Seite Strände die geschützt vom vorliegenden Riff und türkisblauem Wasser aber leider völlig leer waren, dass selbst die Strandbar verlassen war. Schade eigentlich.

Nach unserer Wanderung um einen Teil der Insel machten wir Pause in der Ocean Heights bar &grill, von dort hatten wir einen tollen Blick auf die Bucht.

Eine kleine Anmerkung noch… Auf einer unserer Wanderungen kam uns ein einheimischer Mann entgegen und hielt ein kleines Wesen in der Hand. Neugierig schauten wir uns das Kleine an und promt legte er mir dieses Teil in die Hand und meinte nur „viel Spaß damit“ und zog seines Weges. Und nun stand ich da…das arme Kleine ohne Mutter…

Da es hier auf der Insel viele von diesen Landschildkröten gibt, suchten wir für dieses Kleine ein neues Plätzchen, in der Hoffnung, dass es sich in der Gemeinschaft des Größeren doch wohl fühlen würde.

Unseren ersten Eindruck von einer Insel die zu erst nicht so einladend für uns aussah, haben wir nach 5 Tagen revidieren können. Am jeder Straßenecke triffst du Menschen die gern mit uns gesprochen haben, die immer hilfsbereit und überaus freundlich waren. Wir haben uns hier wirklich sehr wohl gefühlt.

Mayreau…Das ist Karibik…

Von den Tobago Cays zu der Insel Mayreau ist es nur ein Katzensprung.

Noch nicht mal 1 Std. hat dieser Törn gedauert. Wir biegen in die Salt Whistle Bay ein und da ist sie…die typische Bucht einer karibischen Insel. Genau so haben wir uns das vorgestellt. Ein superschöner Strand mit klaren, türkisfarbenem Wasser, gesäumt von vielen Palmen. 😍😍😍

Unser Bootsboy Freddy nahm uns gleich in Empfang und half uns mit der Mooringboje. Peter von der Mizar versuchte es mit dem Anker, aber leider war die Bucht zu eng. Also versuchte Freddy ihn an einer Boje fest zu machen. Ein Drama: der Wind bließ ordentlich und Freddy schaffte es nicht die Leine einzufädeln, beim Abdrehen kam dann auch propt das Tau in die Schraube und machte ihn manövrierunfähig. Stefan schnappte sich das Dinghy und zwängte sich zwischen der abtreibenden Mizar und dem dahinterliegenden Schiff um einen Schaden zu verhindern. Irgendwann war Peter mit der Mizar dann an der Boje fest, musste noch die Leine von der Schraube lösen und war dann fertig mit der Welt.

Nach so viel Aufregung würde erst einmal die Insel erkundet. Kleine Verkaufsstände und Bars belebten den Strand.

Eine steile Straße ging hoch zu dem eigentlichen Dorf (sehr Tsunami-sicher). Bunte, kleine Häuschen säumten den Weg. Es gab immer wieder kleine Bars in denen wir etwas Kühles zu trinken bekamen. Auf der  anderen Seite des Berges ging die Straße wieder runter zur Saline Beach, auch eine sehr schöne Bucht.

Hier blieben wir 3 Tage. An einem Vormittag schwammen 3 junge Leute zu unserem Boot und sprachen uns auf deutsch an. Wir luden sie ein und erfuhren, dass sie hier für mehrere Wochen in einer kirchlichen Gemeinde, Entwicklungsarbeit leisten. Weil es so nett war, bekamen wir prompt eine Einladung von den Dreien zu einem  Abendessen in dem Gemeindehaus und hier lernten wir die Gruppe „YWAM“ = Youth with a mission, kennen. Sie bauen auf diesem Berg ein Jugend- und Gemeindezentrum auf und leisten hier tolle Arbeit.

Für den nächsten Tag war bei uns die Abreise geplant, doch spontan boten wir den jungen Leuten an einen kurzen Segeltörn für 1-2 Std. einmal auf die andere Seite zu segeln. Die 3 Mädels bei uns und die 2 Jungs auf Peters Mizar. Sie durften die Leinen lösen, Segel setzen und auch steuern. Sie waren begeistert und dankbar, dass sie das mit uns mitmachen durften. Heimlich versteckten sie uns Dankenskarten in den Schiffen mit persönlichen Versen aus der Bibel.

Einige Tage später sind wir mit unseren Freunden von der Minna und der Adel nochmal zu dieser Insel gefahren haben diese Gruppe wieder bei einen, von ihnen ausgerichteten Flohmarkt, besucht. Leider ist ihr Aufenthalt nun hier zu Ende und sie fahren wieder nach Deutschland. Eine neue Gruppe wird dann diese Arbeit (denke ich) weiter fortsetzen.

Eine Wanderung über und um die Insel ist sehr empfehlenswert. An der Ostseite der Insel gibt es die Ranche, eine Beachbar die neu gebaut wurde. Von hier aus kann man am Strand entlang und durch einen kleinen Singletrail durchs Dickicht zurück zu unsere Bucht wieder zurück. 1,5 Std. ging dieser schöne Weg.

Meinen Geburtstag feierten wir am Strand mit Barbeque und einem Lagerfeuer. Es war ein toller Tag obwohl uns unsere Familie und Freunde von zu Hause doch arg gefehlt haben.

Am nächsten Tag wurden wir schon im 10.00 Uhr angemahnt die Boje freizugeben, da neue Boote schon warteten. Was für ein Stress aber was soll’s, wir wollten eh zu den Cays. Also dann mal los.