Dominica… vielseitig und schön

Von Martinique nach Dominica ist es nicht weit und tatsächlich war es ein sehr schöner Segeltörn. Für knapp 40 sm brauchten wir 7 Std. Der Wind kam von Ost, somit hatten wir den halben Wind von Steuerbord mit 15 kn und kleiner Welle.

In der Bucht von Roseau der Hauptstadt angekommen kam auch gleich der Bootsboy Seacat und nahm uns in Empfang, half uns an der Mooringboje, teilte uns mit, dass er und sein Team alles organisieren können was wir benötigen und bot uns auch spannende Ausflüge an. Witzig ist hier, dass viele Einwohner hier Fantasienamen haben, hat wohl einen guten Erinnerungswert?!

Schon im Vorfeld entschieden wir uns diesmal einen Agenten zu nehmen, bzgl. Covid war das auf Dominica üblich. Online hatten wir alle Papiere zum Agenten schicken können. Kaum waren wir nun an der Boje fest, kam auch schon unser Agent Mr. Bean mit Seacat angebraust, gab uns unsere Einklarierungspapiere inkl. der auch schon fertigen Ausklarierung. Wow… das war angenehm schnell und einfach und mit 80$ gerade noch zu verkraften.

Dominica ist, wie die anderen Inseln der Karibik auch, eine Vulkaninsel. Allerdings ist der Vulkan teilweise mit heißen Schwefelquellen überall auf der Insel noch sehr aktiv. Der Hurrikan Maria 2017 hatte viele Gebiete dieser Insel zerstört und dann kam Covid. Doch die Bewohner sind solche Katastrophen gewohnt und bauten die meisten Gebäude wieder auf. Heute pflegen und halten sie ihre Insel sauber indem 3 Tage in der Woche Freiwillige und Arbeitslose die Straßen und öffentliche Plätze säubern und alle Straßenränder neu bepflanzen. Jedes Jahr werden die bunten Häuser neu gestrichen damit diese Insel auch weiterhin ein wahres Schmuckstück bleibt.

Mit Hannah und André von der Manatee kamen wir zeitgleich in der Bucht an. Hier trafen wir auch Peter von der Mizar wieder. Der wiederum stellte uns Louise und ihren Mann Uwe von dem Katamaran Luwina vor. Der Sundowner am Abend verbrachten wir dann gleich mit 7 Leuten auf der Thetis… Wie gut, dass die Thetis eine so große Pflicht hat, in der man mit einigen Leuten zusammen draußen sitzen kann.

Doch die gemeinsame Zeit mit Peter  war kurz, denn er wollte bald weiter. Noch hatte er für einen Tag einen Mietwagen, den wir mit ihm dann gleich am nächsten Tag für einen Ausflug in den Norden und Osten der Insel nutzen konnten.

Wir fuhren an Portsmouth vorbei…

Hielten zwischendurch einfach mal an um einen kurzen Trail zu bewandern der zu einem Wasserfall führte…

Besuchten, einen einsamen und für uns perfekt, karibischen Strand. Fanden viele Kokosnüsse und versuchten diese ohne viel Handwerkszeug zu öffnen…

Und fuhren weiter zu den Redrocks…

Tja, für einen Tag waren das schon ganz schön viele Erlebnisse.

Seacat organisierte uns Armstrong als Tourenguide um uns noch einige weitere Sehenswürdigkeiten der Insel zu zeigen. Armstrong führte uns in den Bergen zum Freshwater Lake. Er meinte, ein Rundweg führt um den See. Dass dieser aber über steile Naturtreppen die vielen Hügel hoch und runter ging behielt er für sich. Somit hatten wir aber eine bombastische Aussicht auf den See und die Täler bis hin zum Meer. Diese Tour war zwar anstrengend aber wunderschön.

Doch es ging mit ihm noch weiter zu den Trafalgar Falls. Die Zwillingswasserfälle die bei den Einheimischen Papa und Mama genannt werden.  Zu einem der beiden wanderten wir an Felsen hoch zu der warmen Quelle, genossen dort ein kleines, warmes Bad um in den nebenan fließenden Wasserfall uns auch gleich wieder abzukühlen.

Von dort aus ging es zu der Titou Gorge Quelle. Hier wurde ein Teil des Filmes „Fluch der Karibik“ gedreht. Man schwimmt in den Berg hinein bis zu einem Wasserfall. Ein aufregendes Gefühl.

Zwischen all diesen aufregenden Orten zeigte Armstrong uns was auf Dominica am Straßenrand alles wächst…ob es nun der Zimt vom Blatt bis zur Rinde war…

Oder die Muskatnuss…

Oder die Kakaofrucht am Baum…

Der Leberwurstbaum genauso…

Wie die vielen Raupen des Schwärmers Pseudosphinx tétrico, leider ein sehr gefräßiger Geselle.

Ein Baum und ein Schulbus mussten wärend des Hurrikans leiden, Gott sei Dank war niemand zu dem Zeitpunkt in dem Bus. Noch heute stehen sie wie ein Mahnmal dort.

Peter verabschiedete sich und Johannes mit seiner Tochter Margarete und deren Schiff kamen an unseren Ankerplatz. Johannes hatten wir zuletzt in Oaires in Portugal getroffen.

Am nächsten Tag mussten wir uns noch erholen. Wir waren schwimmen arbeiteten am Boot, gingen in der Stadt spazieren und genossen einen Sundowner im Oceans Edge.

Doch die Insel hatte noch mehr zu bieten. Wir hörten von der Champagner Bay und auf der Suche nach einem Taxi lernten wir unseren nächsten Guid „Cat“ kennen. Ein Amerikaner der auf Dominica lebt und alles an Fahrten macht die man so machen möchte. Er führte uns zur Champagner Bay organisierte uns einen Tauchguid und ab ging es mit Schnorcheln und Flossen bewaffnet zu interessanten Stellen unter Wasser, wie versteckte, große Korallen, Fische, Wrackteile einer spanischen Galeeren und natürlich die typischen Blubberblasen. Hier unter der Erde, kocht eine Schwefelquelle und lässt Luftbläschen im Wasser aufsteigen.

Weiter ging es zum Scott’s Head, eine Halbinsel die früher von den Engländern besetzt aber durch eine List von den Franzosen wieder gewonnen wurde.

Von hier hatte man eine unglaubliche Aussicht auf die Insel.

Zum Abschluss des Tages ging es zum Bubblebeach. Direkt unter dem Strand ist eine Schwefelquelle die heißes bis zu 40 Grad warmes Wasser in ein abgetrenntes Becken fließen lässt. Man kommt sich vor wie in einem kleinen Wirlpool. Vor dem Becken konnte man unter Wasser tausende kleiner Blubberblasen sehen und selbst Fischschwärme fühlen sich in diesem warmen Bereich des Meeres sauwohl.

Cat brachte uns zurück zum Anleger. Da gab es mit Seacat noch eine Debatte, da er uns als seine Kunden ansah und Cat nichts in seinem Revier zu suchen hatte aber an Ende waren alle doch wieder einigermaßen beruhigt.

Abends saßen wir noch gemütlich beim gemeinsamen Abendessen auf der Luwina und hatten viel zu erzählen.

Der nächste Tag hatte für uns noch eine Herausforderung offen. Cat fuhr uns zum Pfad der zum Boiling Lake führen sollte. Normalerweise geht man diesen Weg nur mit einem erfahrenen Guide, da diese Strecke teilweise durch den letzten Hurrikan Maria 2017 zerstört wurde. Doch Cat meinte wir können den auch locker alleine gehen. Von Peter wussten wir, dass dieser Weg schon sehr beschwerlich ist, doch mit Seilen, den richtigem Schuhwerk, ausreichender Proviantierung waren wir der Meinung wir sind auf alles vorbereitet.

Es ging über Treppenstufen immer höher über Berge und Täler, über heiße Schwefelquellen balanzierend, über Felsen kletternd, an steilen Wänden hängend und durch ausgewaschene Wege in denen nun kleine Bäche fließen, wanderten wir bis zum Aussichtspunkt. Ein kochender See liegt unter uns, hier ist das Wasser über dem Siedepunkt also nicht zum Baden geeignet. Aber 4 Std. haben wir für den Hinweg benötigt. Also mindestens das gleiche wieder zurück. Somit könnten wir uns nicht lange dort aufhalten. Der Rückweg war sehr anstrengend und verlangte von uns alles. 1004 Höhenmeter hatten wir am Ende überwunden. Unsere Glieder schmerzten, jeder Schritt war eine Qual aber wir hatten es geschafft. Nur noch eine kleine Anmerkung am Rande… Die Luft um den Boiling Lake war so schwefelhaltig, dass mein Silberarmband so sehr anlief, dass es fast schwarz war. Doch ein Salzbad mit Alufolie brachte den alten Glanz wieder zum Vorschein.

Zum Abschluss des Tages lud uns Seacat ein mit seinen Leuten an einem Barbeque teilzunehmen. Das nahmen wir gern an, da wir wussten, dass der nächste Tag schon die Weiterreise vorsah und wir somit Abschied von dieser schönen Insel nehmen mussten.